Abschlussveranstaltung des Schulprojektes „Alternative, erneuerbare Energiequellen- früher und heute“

Die gesamte Welt steht mit den Problemen des Klimawandels vor gewaltigen Anforderungen, die jeden von uns betreffen. Eine zentrale Bedeutung hat dabei die Nutzung alternativer, erneuerbarer Energien als ein entscheidender Beitrag zu Deutschlands Langfristziel, bis zum Jahr 2050 weitgehend treibhausgasneutral zu werden.

Sachsen-Anhalt hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einem Bundesland mit einem der höchsten Anteile erneuerbarer Energien in Deutschland entwickelt. Seit dem Jahr 2002 ist der Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung von ca. 10 % auf mittlerweile über 50 % angestiegen (im Saalekreis sogar über 73 %) und liegt somit weit über dem Bundesdurchschnitt von 25,8 %. Hierbei ist der Ausbau der regenerativen Energien in Sachsen-Anhalt vor allem durch Windkraft geprägt. Eine der wichtigsten Windregionen ist der Saalekreis im Zentrum Sachsen-Anhalts. Seit dem Jahr 2009 ist darüber hinaus die installierte Leistung an Photovoltaik deutlich angestiegen.

Die Zielstellung zum Einsatz erneuerbarer Energiequellen ist dabei sehr komplex und vielschichtig.  Sie betrifft nicht nur die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie, sondern u.a.

  • Wasserkraftanlagen,
  • Geothermie (Erdwärme),
  • nachwachsende Rohstoffe (Biogas),
  • die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff

sowie die Weiterleitung der Energie (z.B. Elektroenergie aus Windkraft vom Norden in den Süden). Unsere Region wird im Zuge der Reduzierung des Treibhausgases auch von der Stilllegung des Kohlekraftwerkes Schkopau im Jahr 2034 betroffen sein.

Mit dem Schülerprojekt haben wir uns mit dem Wandel der Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung beschäftigt und dazu typische Anlagen und Projekte vornehmlich im Saalekreis besucht.

Beispiele dabei waren:  

Besuch mehrerer Windparkbetreiber, die Besichtigung des neuen Wasserkraftwerkes in Bad Dürrenberg mit einer Leistung von 3 X 300 kW Erzeugerleistung, Besichtigungen von Betriebsstätten der Stadtwerke Halle, Informationen über den Realisierungsstand der Nord-Süd-Gleichstrom-Link (SuedOstLink+), die in der Nähe der A14 durch unseren Kreis führt, Informationen über das Projekt Wasserstofferzeugung und Speicherung in Bad Lauchstädt, die moderne Biogasanlage in Ostrau, die sowohl Elektro-, als auch Wärmeenergie erzeugt sowie ein Besuch des Frauenhofer Institutes Halle, in der die Power To Gas Technologie erforscht wird.

Interessant waren natürlich die Beispiele der Nutzung erneuerbarer Energien aus vergangener Zeit, wie Wind- oder Wassermühlen.

Es haben sich am 17’ten Schulprojekt rund 260 Schülern (Altersgruppe von 8-16 Jahren) aus 7 Schulen aller Schulformen der Stadt Landsberg  mit insgesamt 21 Projekttagen beteiligt.

Die Schüler haben sich in der ersten Phase auf Spurensuche begeben. Coronabedingt konnten leider nicht alle beteiligten Klassen dies wahrnehmen und nutzten das zur Verfügung gestellte Materialien der Stadtwerke Halle in Projektstunde/n im Klassenzimmer. Sie haben entdeckt, wo in ihrem Heimatkreis Anlagen und Beispiele existieren, die mit der Energieerzeugung, -verteilung und -speicherung vornehmlich erneuerbare Energien zu tun haben.

Nach den Spurensuchen haben die Schüler in der zweiten und dritten Phase ihre Eindrücke künstlerisch aufgenommen und im Kunstatelier im Dorfgemeinschaftshaus des Vereines „Alte Brennerei – Niemberg e.V.“ unter der Anleitung von Künstlern und dem Projektteam des Vereins zu Skulpturen, Plastiken und Keramikreliefs verarbeitet.

Diese einzelnen Projektarbeiten sind nunmehr Bestandteil unserer Abschlussskulptur, ein multifunktionales Klassenzimmer im Freien die „EnergieQualle“, die wir in der Ortschaft Niemberg, auf dem Schulgelände der Grundschule „Hermann Ferres“, eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben haben.

Diese EnergieQualle vereint ein Freiluftklassenzimmer mit einer anschaulichen Klein-Solar- und Windkraftanlage, die Energie für die Speicherung einer Batterie, die Beleuchtung für den Betrieb eines Laptops oder auch zum Laden von Handys bereitstellt.

Dieses Klassenzimmer im Freien soll darüber hinaus auch „Pilgerort“ – und Schulunterrichtsstätte für anderen Schulen der Stadt Landsberg, des Saalekreises und gern auch für hallesche Schulen sein.

Ein Bestandteil des Projektes war wiederum auch ein zusätzlicher Wettbewerb.

 „Baue Deine eigene Energiequelle“, in dessen Auswertung die beiden Sieger, die Grundschule „Hermann Ferres“ Niemberg und die Ev. Grundschule „Martin Luther“ Oppin, ausgezeichnet wurden.

Wir danken allen Sponsoren und Förderern, insbesondere der Saalesparkasse, der Kreisverwaltung Landkreis Saalekreis, der Stadtwerke Halle GmbH, der Stadt Landsberg, und der Ortschaft Niemberg

Niemberg im Juli 2022

Für den Verein „Alte Brennerei-Niemberg e.V.“

Jens Prinzing Vorstandsvorsitzender